Mörderhitze in Ironman Frankfurt

15. 07. 15
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TSV Triathlet Vogg verpasst die Qualifikation für den Ironman auf Hawaii um 9 Minuten.

Der Zufall will es so, dass der längste Tag des Jahres für die Teilnehmer des IRONMAN Frankfurt auch auf den heißesten Tag des Jahres fällt! Der IRONMAN in Frankfurt, eines der größten und bedeutendsten Rennens dieser Serie, ist auch gleichzeitig die Europameisterschaft in dieser Disziplin. Unter den 3400 gemeldeten Triathleten, die sich für diese Langdistanz über 3,86 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und einem abschließenden 42,2 Kilometer langen Marathonlauf entschieden haben, waren diesmal auch Jochen Knorz und Wolfgang Vogg vom TSV 1862 Friedberg. Wolfgang Vogg trennten schließlich nur neun Minuten von der Qualifikation zur Ironman-Weltmeisterschaft im Oktober auf Hawaii.

Kurz nach den Profis, für die das Schwimmen im Langener Waldsee bereits um 6:40 Uhr begonnen hatte, starteten auch Wolfgang Vogg und Jochen Knorz ihr Rennen. Beide waren das erste Mal ohne Neoprenanzug auf der 3.860 Meter langen Strecke unterwegs. Aufgrund der hohen Wassertemperatur von über 26 Grad mussten die Athleten diesmal auf die schützende Gummihaut verzichten. Beide Friedberger fanden sich in dem künstlich angelegten Baggersee nahe Frankfurt schnell zurecht und kamen nach 1:17 Std. bzw. 1:20 Std. aus dem Wasser.

Die bekannt schnelle Strecke über Frankfurt, Friedberg, Bad Vilbel und zurück war vor allem in der ersten von insgesamt zwei 90 Kilometer langen Radrunden, als die Temperaturen noch relativ moderat und angenehm waren, gut zu bewältigen. Wolfgang Vogg konnte hier seine herausragenden Fähigkeiten unter Beweis stellen und fuhr einen ausgezeichneten Bikesplit. Nach nur 5:02 Std. war er in diesem riesigen, hochkarätig besetzten Starterfeld bereits auf Platz 159 nach vorne gefahren. Im Gegensatz dazu hatte Jochen Knorz leider einen schlechten Tag erwischt. Das Material machte ihm einen dicken Strich durch die Rechnung. Mehrere Male musste er vom Rad steigen, um verschiedene Pannen zu reparieren und zusätzlich „kassierte“ er eine fragwürdige Strafe wegen unerlaubten Windschattenfahrens. Schließlich kam er mit einer Radzeit von 6:52 Std. mehr als eine Stunde unter seinen Möglichkeiten in die zweite Wechselzone.

Der dann folgende Marathon wurde für alle Teilnehmer bei mittlerweile 40 Grad im Schatten zur Qual. Der Veranstalter hatte alle Vorkehrungen getroffen, um die Sportler an diesem heißesten Tag des Jahres sicher ins Ziel zu bringen. Zusätzliche Versorgungsstände wurden aufgebaut und tonnenweise Eis an die Laufstrecke gebracht. Dennoch mussten viele Triathleten die Segel streichen, einige von ihnen mussten gar ärztlich versorgt werden. Auch für Wolfgang Vogg wurde dieser Marathon zu einer harten Probe, hatte er doch in den letzten Monaten mit einer langwierigen Fußverletzung zu kämpfen, die sein sonst so gewissenhaftes Training erheblich erschwerte. Trotzdem arbeitete er sich Kilometer für Kilometer voran, um schließlich in einer unter diesen Bedingungen hervorragenden Gesamtzeit von 10:42 Std. und dem 15. Platz in seiner Altersklasse M50 zu finishen. Leider reichte diese Zeit aber letztlich nicht für einen der überaus begehrten Startplätze für die Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii. Am Ende fehlten Vogg nur 3 Plätze bzw. neun Minuten!

Auch Jochen Knorz stand nach seiner deprimierenden Radfahrt noch eine schwere Prüfung auf den verbleibenden 42,2 Kilometern bevor. Obwohl er sich im Vorfeld eine deutlich schnellere Endzeit erhofft hatte, wollte er das Rennen unbedingt beenden und machte sich desillusioniert und mit sehr schweren Beinen auf die Laufstrecke. Nach nicht enden wollenden sechs Stunden erreichte Knorz am Ende in 14:28 Std. erschöpft aber glücklich das Ziel. Eine bemerkenswerte Leistung, wenn man bedenkt, dass an diesem Tag über 30 Prozent der gemeldeten Teilnehmer wegen der tropischen Temperaturen entweder gar nicht erst angetreten sind oder während des Rennens aufgeben mussten!

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