TSV Triathletin Zilmans finished beim 36. Wienmarathon

Hauptkategorie: Triathlon Archiv
19. 04. 11
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 Wettkampfbericht 

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Christa Zilmans finished beim 36. Wienmarathon und belegt den hervorragenden 2. Platz unter den 22 deutschen Läuferinnen ihrer Altersklasse. Am vergangenen Sonntag (07.04.) wurde für die TSV-Triathletin Christa Zilmans ein Traum wahr: Quasi als "Spätberufene" (AK 55) beendete sie sehr erfolgreich den ersten Marathonlauf ihres Lebens beim 36. Wien-Marathon (VCM). 

Als sie im September 2018 mit dem langen und kräftezehrenden Wintertraining begann, hatte sie sich bewusst den Marathon in der Donau-Metropole zum Ziel gesetzt. Gründe hierfür waren, dass einerseits der frühe Termin Anfang April auf den Tag genau drei Monate vor ihrer Staffelteilnahme beim Ironman im fränkischen Roth (07.07.) lag, und sich damit bestens als Formtest dafür eignete, andererseits in ihrer Verbundenheit zur wunderschönen Stadt Wien, die sie Jahre zuvor durch wiederholte Besuche schätzen gelernt hatte.

Der Wien-Marathon, den es seit 1984 gibt, ist das größte Marathon-Ereignis Österreichs und stellt mit über 40 000 Teilnehmern einen echten Publikumsmagneten dar. Die Veranstalter werben alljährlich mit einer hochattraktiven Strecke, die nahezu alle "Wiener Klischees" bedient. Donauinsel mit Reichsbrücke unter Walzerklängen, Prater, über den "Ring" (Prachtboulevard) hinauf nach Schloss Schönbrunn ("Der Everest des kleinen Mannes"), Burgtheater und Wiener Rathaus. Sozusagen ein "Museumsbesuch in kurzen Hosen".

Damit dieses Fest für Läufer und Läuferinnen auch für fast Jedermann machbar ist, bieten die Organisatoren unterschiedliche Läufe und Gruppierungen an - Kinder- und Jugendläufe, Staffel-, Halbmarathon und den eigentlichen Marathon. Und als Zugeständnis für überforderte oder nicht ausreichend vorbereitete Sportler gibt es noch die späte Gelegenheit, auf die Halbmarathonstrecke abzubiegen, obwohl man für die gesamte Distanz gemeldet war.

Zusätzlich wirbt der VCM mit klangvollen Namen allseits bekannter Spitzenläufer, wie z.B. Paula Radcliffe oder Haile Gebraselassie - allerdings sind hier durch das inzwischen kleiner gewordene Sponsoren-Budget enge Grenzen gesetzt, was die Wiener etwas neidvoll auf die Macher des Berlin-Marathons blicken lässt.

Interessant ist auch immer das aktuelle Wettergeschehen in Wien. Die leicht kontinental beeinflusste Klimaregion kann im April frostig kalt oder durchaus sommerlich warm sein. So fand der Lauf 1986 bei Temperaturen um den Gefrierpunkt statt, im letzten Jahr stieg das Thermometer auf über 25°C. Am vergangenen Sonntag konnten sich die Laufenthusiasten mit sonnigen 8 - 15°C über beste äußere Bedingungen freuen!

Christa Zilmans hatte sich für ihre erste Langdistanzstrecke eine genaue Marschroute festgelegt. Trotz z.T. schwieriger witterungsbedingter Trainingsumstände in den Wintermonaten konnte sie ihre Trainingsvorgaben zu hundert Prozent erfüllen und damit bestens vorbereitet an den Start gehen. Unter 4 Stunden sollte ihre Zielzeit sein, die sie mit einer durchschnittlichen Pace von 5:40 min/km realisieren wollte.

Sie hatte sich während der fast 900 Kilometern umfassenden Trainingsläufe auf alle Szenarien wie Wetter, Kleidung, Schuhe, Nahrungsaufnahme, etc. akribisch vorbereitet, sodass sie sich im Wesentlichen auf ihre Lauftaktik konzentrieren konnte.

Hochmotiviert, beherzt und mitgetragen von der Begeisterung der Massen ging sie das Rennen um 9.15 Uhr an und folgte zielstrebig ihren zurechtgelegten Zwischenzeiten. Die Halbmarathonmarke passierte sie in einer Zeit von 01:55 Stunden, womit sie sich ein 5minütiges Zeitpolster für die zweite und härtere Hälfte erlaufen hatte. Etwa bei Kilometer 28 verlor sie ca. 3 Minuten durch aufkommende Magenprobleme, konnte danach aber das Grundtempo weitestgehend beibehalten. Selbst der erwartete "Mann mit dem Hammer" - eine 3-4 Kilometer andauernde Schwächephase jenseits der 30 Kilometer - konnte ihr nichts anhaben. 

Mit ihrer finalen Tempohärte, die sie am Ende fast eines jeden Trainingslaufes trainiert hatte, erreichte Christa Zilmans in der hervorragenden Zeit von 03:57:56 Stunden die Ziellinie, wo sie überglücklich die Finisher-Medaille, einen "goldenen" Stern, entgegennehmen konnte. Die 55jährige TSV-Triathletin wurde mit diesem Ergebnis 12. von insgesamt 82 Frauen ihrer Altersklasse. Da man davon ausgehen kann, dass die vor ihr platzierten Läuferinnen wohl allesamt keine Marathon-Debütantinnen waren, ist ihre Leistung nicht hoch genug einzuschätzen. Christa Zilmans hat mit ihrem gelungenen Einstand beim 36. VCM die "Kür" geschafft. Die emotionalen Eindrücke, die beim allerersten Marathon immer entstehen, wird sie in bester Erinnerung behalten.

Ihr langfristiger Trainingsaufbau sieht nun eine vierwöchige Erholungsphase vor, nach der sie sich dann zwei Monate lang auf ihren sportlichen Jahreshöhepunkt, der "Pflicht" in Roth, vorbereiten wird. Die großen Unterschiede zum Frühjahrsmarathon in Wien werden u.a. der Start am späten Nachmittag - meist bei Temperaturen über 30 °C, die langen und zermürbenden Geraden entlang des Main-Donau-Kanals, sowie das Bewältigen der Strecke als "Einzelkämpferin" sein, da die Staffelläufer(innen) das Mega-Event in Roth immer als letzte aller Startgruppen abschließen.

Christa Wilmas 2019 Wien Marathon TSV 1862 Friedberg Triathlon

Christa Zilmans im Ziel des Vienna City Marathons (Bild R. Zilmans)