Wir über uns

Thomas Werner hat es geschafft: Als erster der etwa 15 aktiven Dreikampfsportler der Abteilung Triathlon des TSV 1862 Friedberg erfüllte er sich im Oktober 2000 den Traum, als IRONMAN in Kona/Hawaii nach nur 10 Stunden und 7 Minuten unter dem frenetischen Beifall tausender Zuschauer über die Ziellinie zu laufen.

Längst gibt es daneben schon kürzere Wettkampfstrecken, so z.B. die Halbdistanz, oder die „Olympische Distanz“ (1,5 – 40 – 10), die in Sydney 2000 erstmals als olympische Disziplin ausgetragen wurde, sowie Volkstriathlons, Trimmathlons oder Kindertriathlons. Sie sollen Sportlern mit weniger Zeit oder Hobbysportlern und Einsteigern die Freude an dieser wunderschönen, durchaus spektakulären Sportart vermitteln.

Winterzeit ist für das überschaubare Häuflein der Friedberger Triathleten Aufbauzeit.

Nach detaillierten Trainingsplänen liegt der Schwerpunkt auf dem Schwimmen, das jeweils montags und freitags stattfindet. Auf drei Bahnen wird in differenzierten Leistungsgruppen   trainiert, wobei gegen Ende der Vorbereitungsphase im Mai durchaus schon bis zu 5 Kilometer pro Trainingseinheit (90 Minuten) geschwommen werden. Ab Pfingsten findet das Schwimmen im Friedberger Baggersee statt, um im Neoprenanzug das wettkampfgemäße Schwimmen zu üben. Während das Radfahren im Winter allenfalls auf der Rolle vor dem Fernseher oder als „Spinning“ in einem Fitnesscenter stattfindet, trifft man sich 1-2 mal pro Woche zum gemeinsamen Lauftraining.  Je nach Zielsetzung  absolvieren die Triathleten i.d.R. 10-30 Kilometer, wobei man sich auch hier, wenn nötig, in Leistungsgruppen aufteilt. In der warmen Jahreszeit entfällt dieser offizielle Lauftermin zu Gunsten des Radfahrens.

Triathlon ist zwar ein Ausdauerdreikampf, doch im Wesentlichen wird er vom Radfahren dominiert.  Durch das kalte, meist auch schlechte Wetter in unseren Breiten, das ein kontinuierliches Außentraining oft unmöglich macht, wird der Schwerpunkt in dieser Disziplin auf die Frühjahrsmonate ab April und auf die Sommermonate verlegt.  Als Einstieg in die Radsaison hat sich bei den Triathleten in den letzten Jahren ein ein- bis zweiwöchiges Trainingslager auf der Baleareninsel Mallorca etabliert. Die milden, teils schon sommerlich warmen Temperaturen, sowie das breite Spektrum von leichten bis durchaus schweren Strecken bei besten Straßenverhältnissen garantieren eine solide Basis für das meist individuelle  Training zu Hause, das um die Pfingstfeiertage durch ein weiteres Trainingslager in der heimatlichen Region ergänzt wird.

Der Wettkampfkalender der Friedberger Ausdauersportler (Alter 25-55 Jahre) richtet sich nach der Intensität der Vorbereitung, der vorhandenen Zeit und  auch nach den finanziellen Möglichkeiten, denn die meisten Wettkämpfe sind nicht in der unmittelbaren Umgebung angesiedelt. Dennoch sind sie an nahezu allen bekannten Veranstaltungen beteiligt, ob es sich um saisonvorbereitende Laufwettbewerbe, Kurz- oder Mitteldistanzduathlons, Radmarathons oder Qualifikationsveranstaltungen für den IRONMAN auf Hawaii handelt (Südafrika, Lanzarote, etc.). 

Fragt man die Friedberger Triathleten nach dem Zeitaufwand, den sie für ihr Hobby aufbringen, so werden Zeiten von ca. 200 bis weit über 600 Stunden pro Jahr angegeben.

Vergleicht man dies wiederum mit den Fernsehgepflogenheiten in unserer Gesellschaft, so relativieren sich die angegebenen Werte sehr schnell. Dennoch bleibt – je nach persönlichem oder beruflichem Umfeld - die Frage: „Woher die Zeit nehmen?“ oder „Wem die Zeit stehlen?“.  Da alle Triathleten des TSV einem geregelten Berufsleben nachgehen, muss die eine oder andere Trainingseinheit in Randbereiche ausweichen: 6.30 Uhr morgens Schwimmen im Spickelbad, spätabendliches Laufen im Siebentischwald oder lange Einheiten am Wochenende sind da eher die Regel als die Ausnahme.  Triathleten bezeichnen sich gerne als Individualisten. Sie bilden auch in Friedberg eine kleine, bunte Schar, die durch ihr selbstbewusstes Auftreten und im Besonderen auch durch Leistung seit Jahren von sich Reden macht. Im lokalen Bereich gibt es keinen Wettkampf, bei dem nicht Friedberger ganz vorne dabei sind oder,  wie in den beiden vergangenen Jahren beim Kuhseetriathlon, als Sieger die Wettkampfstätten verlassen. Ob im Damenbereich, in der Hauptklasse der Männer oder im Seniorenbereich, die Friedberger sind sehr erfolgreich und gefragt – Abwerbungen z.B. zu Bundesligateams machen dies deutlich!  Dennoch pflegen sie auch Geselligkeit. Freitags nach dem Schwimmen trifft man sich in der Cafeteria des Stadtbades, Ende Januar in einem Erlebnisbad in der Region, im Sommer beim Grillen am Friedberger Baggersee oder im Dezember bei der Weihnachtsfeier, usw. Hinzu kommen die diversen Trainingslager, die das Zusammengehörigkeitsgefühl am nachhaltigsten prägen.

Neuzugänge und Triathlonanfänger sind gerne gesehen, doch sollten sie konditionell und besonders schwimmtechnisch bereits grundlegende Fähigkeiten und Fertigkeiten besitzen, um sich nahtlos in die Gruppe einzufügen und um mittrainieren zu können. Als Beispiel sei das Kraulschwimmen genannt, dessen Technik man in der Grobform beherrschen sollte,  und das man zu Beginn über eine Strecke von ca. 60-80 m durchhalten sollte.  Bei regelmäßigem Besuch des Trainings stellen sich die Erfolge erfahrungsgemäß schon nach wenigen Wochen ein. Natürlich gibt es auch in Friedberg das „Schnuppertraining“, d.h. Neuzugänge können ausreichend testen, ob sie geeignet sind, oder ob ihnen das Training in der Gruppe gefällt.

Bei Neueinsteigern in den Ausdauersport wird ein Gesundheitscheck dringend empfohlen.
Langstreckentriathlon gehört zu den extremsten Sportarten und sollte daher nur in absolut gesundem Zustand betrieben werden. Kein geringerer als der Telekom-Radprofi Udo Bölz hat dies nach seinem IRONMAN-Debüt 2000 auf Hawaii bestätigt.

Zum Schluss noch ein Wort zum finanziellen Aspekt :
Der Triathlonsport  ist kein billiges Vergnügen. Ein „Einsteigerrad“, bei dem es i.d.R. nicht lange bleibt, kostet ca. 1.000 €. Für den notwendigen Neopren-Schwimmanzug sollte man 200 € veranschlagen. Schuhwerk, Rad-, Lauf- und Schwimmbekleidung schlagen mit weiteren ca. 300 € pro Jahr zu Buche. Wettkampfkosten – je nach Wettkampf und Starthäufigkeit – belaufen sich auf 100 € bis weit über 1.000 € (sie werden z.T. zurückerstattet). Das gemeinsame Pfingsttrainingslager beläuft sich auf etwa 300 € und dazu kommt noch der jährliche Vereinsbeitrag von derzeit 114 € – unterm Strich ist ein jährlicher Aufwand von 500 – 1.000 € als durchaus realistisch einzustufen – verglichen mit dem finanziellen Aufwand eines Kettenrauchers macht sich auch diese Summe noch bescheiden aus!!

Klaus Drescher

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